Gelegentlich wird es vorkommen, dass Ihnen Ihr
Arzt eine Curettage vorschlagen muss. Was ist das?
Eine Curettage (englisch: D&C - Dilatation and Curettage) ist die Ausschabung
der Gebärmutterhöhle mittels eines bestimmten Instrumentes in Form einer
Schlinge (der Curette) zur Gewinnung von Gewebe zur feingeweblichen
(histologischen) Untersuchung oder zur Entfernung von krankhaften Gewebeteilen
innerhalb der Gebärmutter. Dabei wird in Allgemeinnarkose von der Scheide aus
der Gebärmutterhals soweit aufgedehnt, dass mit der Curette in die
Gebärmutterhöhle eingegangen werden kann.
Gründe (Indikationen) für eine Curettage können unter anderem sein: bestimmte
Blutungsunregelmäßigkeiten, unklare Krebsabstriche, Fehlgeburten etc.
In der Hand eines erfahrenen und geübten Gynäkologen ist eine Curettage eine
risikoarme und oftmals sehr erfolgreiche Operation.
Komplikationen sind selten. Dennoch kann es gelegentlich vorkommen, dass mit
einem der dünnen Instrumente die Gebärmutterwand unabsichtlich durchstoßen wird.
Meist ist dies harmlos und bedarf keiner weiteren Behandlung. In einzelnen
Fällen allerdings ist ein weiteres operatives Vorgehen (Bauchspiegelung oder
Bauchoperation) notwendig.
Gelegentlich muss eine Curettage mit anderen Operationen kombiniert werden, wie
etwa Polypabtragungen vom Muttermund, Hysteroskopie (Spiegelung der
Gebärmutterhöhle), Endometriumablation (Abtragung oder Verödung der
Gebärmutterschleimhaut bei starken Blutungen).
2-3 Tage nach einer Curettage können für etwa 2 Wochen mittelstarke
menstruationsartige Blutungen auftreten. Das ist völlig normal und bedarf keiner
Behandlung. Im Anschluss an die Curettage sollten Sie aber für 3 Wochen keine
Tampons verwenden, nicht baden oder schwimmen, nur duschen, und keinen Verkehr
haben.
Bei Frauen mit normalen Abständen zwischen den Regelblutungen wird die nächste
normale Menstruation etwa 4-8 Wochen nach der Curettage eintreten. Beachten Sie
bitte, dass das Eintreten einer Schwangerschaft schon vor dieser ersten
Regelblutung möglich ist.
Falls keine Komplikationen wie Fieber und Schmerzen auftreten (die ernst zu
nehmen und sofort zu behandeln wären), sollten Sie Ihren Gynäkologen etwa 4-6
Wochen nach dem Eingriff aufsuchen.
© Dr. Lingard,
Wien
Juni 2007
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